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Cartagena und ein Call for Action

Sarah • 5. Januar 2022

Die Belohnung des müden Seglers – Sonnenaufgänge vom Feinsten. 

Die Crew schaut noch etwas kariert, aber dennoch sind wir begeistert von dem Bild, das sich um uns herum zeigt. 

Es geht von Alicante nach Cartagena, immerhin knappe 70 Meilen, es ist der 3. August 2021. Bei durchschnittlich 6 Knoten Fahrt ist das ein ordentlicher Tagesausflug. Also starten wir bereits im Dunkeln, um nicht schon wieder im Dunkeln anzukommen. Der Tag ist heiß, mit über 30 Grad und nahezu windfrei. Das war auch so angesagt. Aber längeres Warten in Alicante kam aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, wobei der Preis von 100 Euro die Nacht deutlich eine Rolle spielte. Wir verstecken uns in sonnenabweisender Kleidung und nehmen immer wieder eine Dusche am Heck. Anhalten und Baden fällt mal wieder aus- wir fürchten, die Zeit nicht zu haben. 

So tuckern wir die spanische Küste entlang. Ziemlich viel Beton ist zu sehen, die Küste ist doch an vielen Ecken mit formschönen Hotelbunkern eingedeckt. Haben wir an der Costa Smeralda auf Sardinien gelernt, dass man die Bauten vom Meer aus kaum sehen durfte, so scheint hier der Anspruch gegenteilig zu sein- auch aus 20 Meilen Entfernung kann man jede der 70er Jahre Bauten gut erkennen. Am stärksten zeigt sich das kurz vor den Felsen von Cartagena. Es sieht ein wenig aus wie Klein-Miami, eine lange Landzunge, die das Mar Menor einrahmt, wie einen See. Das Mar Menor war kurz später europaweit in der Presse, da Tonnen von Fischen dort erstickt sind, auf Grund der Menge an Dünger, die über die Landwirtschaft aus der Umgebung dort ankommt. Ich versuche mir vorzustellen, wie es hier eigentlich mal ausgesehen haben mag- die mächtigen Felsen, die bereits die Einfahrt nach Cartagena schützen, dann die flache Landzunge und das recht flache Gewässer, natürlich geschützt…Nun ja, anders jetzt...

Gegen halb fünf erreichen wir die langgezogene Einfahrt von Cartagena- rechts und links mächtige Felsformationen, die einerseits die Stadt schützen, manchmal aber auch zu unangenehmen Düseneffekten und somit einer Verstärkung der Winde führen. 

Wir passieren eine Industriemarina, vor der die ganz großen Tanker auf die Löschung ihrer Ladung warten müssen und kommen gegen 5 im großen, geschützten Hafenbecken von Cartagena an. Es fällt schnell auf, dass die spanische Marine hier ordentlich vertreten ist, sogar ein U-Boot ist hier stationiert. 

Natürlich, wie sollte es auch anders sein: Kaum sind wir im Hafenbecken, frischt der Wind auf. Den ganzen Tag haben wir geschwitzt und den Motorenlärm ertragen, zum Anlegen bekommen wir richtig schönen Seitenwind mit 30 Knoten.

Aber aller Widrigkeiten zum Trotz liegen wir um kurz vor sechs fest vertaut in der Marina.

Der Wind ist jetzt übrigens wieder weg.

Für Cartagena steht einiges an- nämlich das Boot endgültig für den Atlantik rüsten. 

Aber nicht mehr an diesem Abend- wir ziehen in die Stadt. Freunde, die hier den Winter verbracht haben, empfehlen uns ein bestimmtes Tapas-Lokal mitten in der Stadt- da geht’s nach langer kalter Dusche erstmal hin. Danke an Michaela und Sven für den super Tipp. Wir laufen durch die Stadt und überlegen , was wir die nächsten Tage parallel zu den Vorbereitungen alles besichtigen wollen. Auf den ersten Blick eine spannende Mischung aus historisch Alt, witzig modern und einfach irgendwie zusammengedengelt... Die Uhrzeit muss gut gewählt sein, ab 11 Uhr bis 18 Uhr ist es zu heiß um in der Stadt rumzulaufen. Die Idee der Siesta muss hier nicht groß erklärt werden – es bleibt schlicht nicht viel Alternative für den europäischen Kreislauf.

An erster Stelle steht aber das Boot- wir wollen die BB erst fertig haben- dann kommt das Sightseeing dran. Wir gehen davon aus, ca. 2 Wochen hier zu sein- es läuft uns also nichts weg. 

Hier kurz ein paar Eindrücke aus der sehr schönen Marina, inklusive schwimmender und sogar segelnder Hochhäuser....:

Am nächsten Tag gibt es einen professionellen Rigg-Check. Zwar kontrolliert Guido das Rigg (Mast, Baum und die Wanten- also alles was die Segel hält, und was den Mast an Ort und Stelle hält) auch regelmäßig, aber angesichts hoher Atlantikwellen und eventuell kurzfristig auftretender Squalls (meist viel Regen, und für kurze Zeit hohe Windgeschwindigkeiten), wollen wir noch einen zweiten Blick drauf haben. Der Check fällt zufriedenstellend aus. Zusätzlich bekommen wir noch seitliche Stoffbahnen, ich glaube das heißt Segelkleid. Ich nenne es Chaps. Die halten etwas Spritzwasser ab, und geben auch noch ein wenig Sicherheit oder helfen zumindest dem Sicherheitsgefühl. Und ich finde sie auch schick. Ist ja auch wichtig. 

Die beiden Spi-Bäume werden installiert, so dass wir sie relativ einfach setzen können. Das ist mit vielen Leinen verbunden, und wir haben die Schwierigkeit, dass wir die Bäume zwischen zwei Wanten hochziehen müssen. Das macht es ungleich schwieriger, da beide gleichzeitig hoch müssen. Die beiden 5 Meter Alustangen werden in einer sogenannten Glocke vorne am Mast fixiert, und müssen dann auf ca. 1,20 hochgezogen und gleichzeitig im rechten Winkel, rechts und links vom Mast nach aussen geführt werden. Zwischen den Wanten durch. Da einer zieht, muss der andere an zwei Orten gleichzeitig sein. Spannend. 

Und wir ziehen die zweite Genua auf, das Passatsegel. So können wir nach rechts und links das Segel ausbaumen, und perfekt mit Wind von hinten fahren. Das nennt sich Passatbesegelung. Auf der Strecke zwischen Kanaren und der Karibik darf man mit den Passatwinden rechnen, die dann, wie auch die Welle, von hinten kommen. Die beiden Bäume stützen die Segel rechts und links, damit die Segel im windgeschützten Wellental nicht einfallen. 

Genau als wir beide Vorsegel angebracht, aber noch nicht eingerollt haben, kommt natürlich eine kleine Bö- die reicht aber fast, um mich über Bord zu werfen. Guido zieht das Segel von mir weg, und außer Geschreie und einem, blauen Fleck, als mich das Segel gegen die Reling drückt, ist nichts passiert. Wäre aber angesichts des Seitenstegs eher unangenehm geworden. Das Passatsegel fängt den Wind jedenfalls perfekt ein.

So, jetzt brauchen wir noch ein Wetterfenster nach Gibraltar, und sobald wir das haben wird proviantiert. Aber es geht dann ja auch darum, wann wir aus Gibraltar weiter Richtung Kanaren kommen. Das ist auch wichtig um zu wissen wieviel Zeit wir uns noch in Cartegena lassen können. 

Wir beobachten seit vielen Wochen das Wetter auf dem Atlantik, und sind uns sehr unsicher, wann ein guter Zeitpunkt ist. Erst muss die Straße von Gibraltar geschafft werden, die meist befahrene See-Enge der Welt. Gut, hält man sich brav auf der Seite, und dann einmal Augen zu, oder viel mehr weit auf, und schnell queren. Aber es gilt auch die Strömung hier zu beachten- wir brauchen ein Zeitfenster, wo das Wasser aus dem Mittelmeer in den Atlantik strömt und uns mitschiebt. Umgekehrt würden wir uns bei der potentiellen Strömungsstärke kaum von der Stelle bewegen. Das lässt sich aber, wenn man erstmal weiß wie, recht einfach berechnen. Aber wir brauchen dann noch für eine Woche das richtige Wetter um zu den Kanaren zu gelangen. Immer, wenn wir das beobachtet haben war in diesem Sommer die Wetterlage nie lange genug stabil. Und nach unserer Erfahrung vor Alicante wollen wir definitiv vermeiden tagelang im Sturm zu fahren. Zusätzlich haben wir ab der Straße von Gibraltar keine Möglichkeit mehr „rechts ranzufahren“- einmal da draußen geht es nur noch Richtung Süden. Wir vereinbaren ein Telefonat mit Wetterexperten einer Kieler Firma, um festzulegen, wann wir aus Gibraltar starten können. Am 06.08. vormittags besprechen wir also telefonisch die Route und unsere Überlegungen dazu. 

Nach dem Telefonat schauen wir uns erstmal nur ungläubig an- eigentlich müssen wir das erstmal verdauen. Dazu haben wir aber wirklich diesmal keine Zeit. Denn: Wir sollen übermorgen starten. Nicht erst nach Gibraltar, sondern direkt durch bis zu den Kanaren. Nochmal zwei Tage länger non-stop. Puh. Denn, so der Meterologe: Danach weiß ich nicht wann wieder ein so gutes Fenster kommt. Derzeit sehe er auf Wochen erstmal keine so gute Möglichkeit mehr wie eben jetzt. Wir schauen uns lange an, dann kommt Leben in uns -ok, dann los. Und wie so oft startet das große Abenteuer mit (!) einer Liste! Wir haben nur noch 1, 5 Tage, das will jetzt gut organisiert sein. Proviantieren, vorkochen, tanken inkl. Reservekanister, Check Sicherheitsequipment, etc.

Auf Los geht’s los, und wir sind beide Tage vollauf beschäftigt. Schon das Einkaufen gehen dauert ein paar Stunden wenn man ohne Auto unterwegs ist. Alles sicher und klapperfrei verstauen ist auf beschränktem Raum auch eine langwierige Kunst. Zu guter Letzt vorkochen und teils einfrieren. Den letzten Abend noch einmal über die Promenade schlendern - festen Boden unter den Füssen.

Am 08.08. heißt es um 6 Uhr morgens wieder mal: Leinen los, Kurs Kanaren.

von Sarah 10. Januar 2022
Um halb sechs Uhr morgens am 08.08.21 machen wir in Cartagena die Leinen los. Nur um sie zehn Minuten später an der Tankstelle wieder festzumachen. Wir füllen nochmal den Dieseltank und alle Kanister. Der Manövrierraum ist etwas enger als gedacht, da ein Fischer wohl dachte, er störe hier nachts niemanden, wenn er an der Tankstelle festmacht. Um halb sieben verlassen wir das geschützte Hafenbecken von Cartagena. Direkt in der Einfahrt passieren wir noch einen kleineren Tanker, dessen Beleuchtung es auch bei uns taghell erscheinen lässt.
von Sarah 5. Januar 2022
Die Belohnung des müden Seglers – Sonnenaufgänge vom Feinsten. Die Crew schaut noch etwas kariert, aber dennoch sind wir begeistert von dem Bild, das sich um uns herum zeigt.
von Sarah 2. November 2021
Seit 2008 ist Alicante Startpunkt und Base des Volvo Ocean Race, mit Ausstieg von Volvo die des "The Ocean Race". Manchen sagt auch noch der ganz alte Name „Whitbread Round the World“ etwas, das seit Anfang der 70er, damals noch von Southampton aus startete. Es ist eine Regatta in mehreren Etappen um die Welt, und gilt als eines der härtesten Rennen, auf Grund der einzelnen Etappen und Jahreszeiten. In 2021 hätte es das erste Mal unter dem Namen „The Ocean Race“ stattgefunden, auf Grund von Corona wurde es aber ins Jahr 2022 verlegt. Irgendwie ja schon passend, dass wir zufällig hier landen… Wir sehen uns natürlich die Base an, aber bis auf zwei aufgebockte Schiffe ist nicht viel zu erkunden. Aber die sind mächtig. Spannend mal so vor einer Open 60 zu stehen. Open ist das richtige Stichwort für das Deck- wenig zum Festhalten…In der Regatta-Szene ist es letztlich ähnlich wie beim Auto-Rennsport: In den Anfängen handelte es sich hier um Schiffe, die auch sonst zum normalen sportlichen Segeln genutzt wurden. Heutzutage sind das reine Rennmaschinen, gewichtsoptimiert, und eigentlich nicht bewohnbar. Außer man hängt gerne bei großer Lautstärke in einer wackeligen unisolierten Minikoje und isst Astronautennahrung. Die körperliche Hygiene lassen wir mal besser ganz außen vor…
von Sarah 1. November 2021
Wir sind sowas von vorbereitet. Das Schiff sowieso, Sicherheitseqipment ist gecheckt und vorbereitet, alle Proviantierungsmöglichkeiten der BB sind ausgeschöpft, ich habe sogar vorgekocht (Danke für den Tipp an Vicky von der IBEX) für den Fall, dass das Wetter längere Aufenthalte unter Deck verhindert. Zu guter Letzt installieren wir noch das Satellitentelefon, in unserem Fall das Iridium GO!. Hierdurch sind wir auf der Strecke auch trackbar wenn die letzten Mobilverbindungen sich verabschieden. Aber vor allem für uns wichtig: Wir können dadurch unterwegs neue Wetterdaten laden. Wir haben fast 500 Seemeilen vor uns, das bedeutet ganz grob mal 5 Tage auf See. Da können sich Wetterlagen verändern. Damit wir uns entsprechend anpassen können, laden wir über Satellit bis zu dreimal täglich neue Wetterdaten. Zwei Tage vor Abfahrt sehen wir uns ein Tutorial von Predict Wind an (das ist unser Wetterdienst, den wir vornehmlich nutzen) zur Installation und Nutzung- fun point: Im Tutorial wird empfohlen die Installation ca 2 Wochen vor Start zu beginnen. Nun, muss jetzt in 48 Stunden klappen. Wir wollten das System nicht früher aktivieren, da die monatliche Nutzung mit 150 Euro schon happig ist. Aber es klappt auch- das System ist wirklich einfach zu bedienen.
von Sarah 14. August 2021
Wir verlassen die Asinara Insel und steuern eine ganz besonders schöne Stadt im Nordwesten an- Castelsardo. Ein mittelalterliches Städtchen, umgeben von einer trutzigen Burganlage. Solche Orte sind tatsächlich rar auf Sardinien, meist gibt es doch kleinere Dörfchen, selten mal eine Stadt, die auf so viele Jahre zurückblicken kann.
von Sarah 25. Juli 2021
Wir kommen jetzt langsam in den Bereich der Costa Smeralda, im Nordosten Sardiniens. Dieser Küstenabschnitt, der sich vom Großraum Olbia über die Maddalena-Inseln bis nach Palau im Norden erstreckt ist berühmt-berüchtigt für die Reichen und Schönen, für Stars und Sternchen. Porto Cervo haben viele schon mal gehört, Puff Daddy (heißt er grad so, kennt den noch einer?) urlaubt hier genauso gerne wie Beyoncé oder Leonardo di Caprio. Wie es bei den heutigen Influencern aussieht, da muss ich leider passen- ob da außer Dubai noch was anderes in Frage kommt. Zuletzt erlangte dieser Teil Sardiniens traurige Berühmtheit, da u.a. die ansässige Discothek (Club..) von Flavio B. sich für Sardinien letztes Jahr zum Supergau im Sinne von Corona-Superspreader-Location entwickelte. Gegründet wurde die Costa Smeralda übrigens komplett auf dem Papier- Agha Kahn und weitere potente Geschäftsmänner seiner Zeit taten sich Anfang der 60er Jahre zusammen, kauften einigen Schäfern die 50 km Küste für einen Apfel und ein Ei ab und gründeten das Consorzio Costa Smeralda. Dieses entwickelte die wunderschöne einsame Küstenregion zum hochklassigen und hochpreisigen Touristenmagnet – allerdings unter strengen Auflagen. Jedes Immobilienprojekt musste durch das Consorzio genehmigt werden, es musste im eigens neu entwickelten mediterran-sardischen Stil und unter Verwendung lokaler Ressourcen gebaut werden. Zudem durfte die Höhe der Gebäude die der Bäume nicht überschreiten. Dadurch wurde zwar zum einen eine ganze Küste künstlich entwickelt – der Ort Porto Cervo zum Beispiel ist auch vom Consortium gegründet worden. Und der ein oder andere Nachfahr der besagten Schäfer wird sich heute noch ärgern über die erzielten Grundstückspreise. Zum anderen aber wurde so verhindert, dass in der Entwicklung von Sardinien Hochhausbettenburgen entstanden. Es gibt ja an den mediterranen Küsten Europas leider genug schlechte Beispiele aus den 60ern und 70ern Jahren, die zeigen wie es sonst aussehen könnte.
von Sarah 18. Juli 2021
Segeln wohin Wind und Welle einen tragen – hört sich super an. Wenn man sich das aber etwas genauer anschaut stellt man schnell fest, dass das ein romantisches Bild ist – aber eben halt auch nur ein Bild. Im Großen würde das ja zum Beispiel heißen, dass man wie wir in südlichen Sizilien, in Licata startet und je nach Wind in Griechenland, Tunesien, Malta oder -mit viel Glück- in Sardinien landet. Und in den meisten Fällen will man ja irgendwo hin. Oft noch innerhalb einer bestimmten Zeit. Wir zumindest wollen die Ostküste Sardiniens entlang segeln. Dafür benötigen wir den Wind aus der richtigen Richtung – alles was nicht Nord- Nord-West oder Nord-Ost ist, ist super. Zudem hätten wir gerne den Wind nicht zu schwach (wir wollen ja nicht motoren), und aber auch nicht zu stark (keine Lust auf Sturm im unbekannten Gebiet). Ach ja und dann bräuchten wir so in ca. 6-8 Stunden Entfernung noch einen geschützten Ankerplatz, der nicht zu flach, nicht zu tief ist, bitte sandigen Untergrund, der uns durch einen Hügel aus der vorherrschenden Windrichtung schützt und der gegen einlaufenden Schwell geschlossen ist. Oder alternativ bei viel Wind eine Marina, die ausreichend geschützt ist und die nötige Tiefe für unser Boot hat.Als Segelboot geht es unter Wasser noch über 2 Meter weiter bei uns. Da man sich die Bedingungen nicht wünschen kann, setzt das alles viel Planung vorraus, mit Hilfe von Wetterapps, Küstenhandbüchern und Kartenmaterial. Die richtige Planung entscheidet über gut schlafen oder besorgt wach bleiben, motoren oder segeln, bleiben oder aufbrechen. Und so heisst es oft irgendwo warten, um den nächsten Streckenabschnitt gut meistern zu können. Auch mal einen Ort auslassen, weil der bei den Windbedingungen gerade nicht passend ist. Dennoch müssen wir immer wieder umplanen, manchmal sehr spontan, und uns eine neue Lösung suchen, eine neue Bucht, eine Marina… Das ist ein interessanter, lehrreicher und auch wirklich ganz neuer Grad an Fremdbestimmung. Durch das Wetter, unbestechlich, unverhandelbar, auch durch Charme nicht beizukommen. Und oft schlecht einschätzbar und wechselhaft in seinen Launen. Dabei ist wie oben beschrieben beim Segeln das Wetter essentiell. In einem Masse wie man es sonst nicht kennt. Zum Ankommen, für den Komfort, aber auch für die eigene Sicherheit und die des Bootes.
von Sarah 11. Juli 2021
S izilien verschwindet im Kielwasser… Auch wenn diese größte Insel des Mittelmeers wunderschön ist – für uns hatte sie zuletzt den Beigeschmack des Festhängens, der Zwangspause über diesen Corona-Winter. Deshalb fühlt es sich an wie ein Befreiungsschlag als wir Ende Mai endlich Richtung Sardinien starten können. Ein ganzer Tag, eine Nacht und nochmals ein halber Tag komplett auf See liegen vor uns. Die Strecke kennen wir jetzt schon, sind wir sie ja letztes Jahr hin und – ungeplant – auch wieder zurück gesegelt.
von Sarah 4. Juli 2021
Wir laufen Sciacca auf unserem Weg gen Westen an, da die sizilianische Südküste nicht unbedingt ein Ankerparadies ist, und wir nicht direkt zum Saisonstart an einem ungeschützten Strand den nächtlichen Schwell genießen wollen. Die Marina ist recht klein, aber hat gute Kritiken. Deshalb haben wir bereits aus Licata einen Platz dort telefonisch reserviert. Da wir auch tanken wollen und das Hafenbecken recht seicht wirkt, fragen wir per Whattsapp nochmal nach, ob es auch an der Tankstelle tief genug ist – Kein Problem, über 5 Meter ist die Antwort. Beim Einlaufen in den Hafen legen wir zuerst an der Tankstelle an- mein erster Anleger der Saison, die Anspannung ist also groß.
von Sarah 17. Juni 2021
Wiedersehensfreude im Gesicht
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