Wir sind in Licata, unserem sizilianischen Winterplatz für diese Saison angekommen.
Warum? Im Mittelmeer beginnt es im Herbst/Winter dann doch ungemütlich zu werden. Erste Herbststürme bekommen wir jetzt schon mit – in der Mehrzahl - und wir sind gerade mal anderthalb Wochen hier. Das Gute daran ist, dass wir direkt jede Himmelsrichtung austesten – einmal hatten wir jetzt Sturm aus Nordwest, dann aus Süd, aus Ost und aus Südwest. Wir können also gleich am Anfang sehen, wie gut unser Liegeplatz hier ist. Soweit wir das sehen können – er ist sehr gut.
Draussen....
zu selben Zeit Drinnen...
Deshalb also ein Winterquartier für die BB. Licata? Kannten wir bis vor ein paar Wochen noch nicht mal vom Namen her. Aber in der Cruising Community hatte sich der Name rumgesprochen- da die Marina recht neu ist und durch mehrere Wellenbrecher gut geschützt. Und es gibt einige, die hier den Winter verbringen, aus 16 Nationen – das birgt die Chance auf interessante Begegnungen.
Sizilien haben wir aus drei Gründen gewählt:
Um einen möglichst warmen Winter zu genießen: Man kommt kaum südlicher im europäischen Mittelmeer.
Um nächstes Frühjahr schon gut auf der Route zu sein, um früh im Jahr wieder losstarten zu können.
Und letztlich planen wir den Winter zu nutzen, um Sizilien von Land aus zu erkunden – da bietet die größte Insel des Mittelmeers genug Abwechslung für uns.
Das heißt diesen Winter wieder neue Erfahrungen für uns – wir bleiben eine Weile an einem Ort, und lernen auch die ländliche Umgebung kennen.
Gleichzeitig gibt es ein paar Dinge am Boot zu tun, wenn man vorhat, es eine Weile nicht zu bewegen:
Wir spülen den Motor mit Süßwasser – Das tut ihm besser als wenn den ganzen Winter Salzwasser im Kreislauf ist.
Die Winschen haben mal wieder eine Wartung verdient. Hier ist es vor allem wichtig, gut aufzupassen, wie das Puzzle wieder zusammengesetzt wird. In diesem Falle ist es wirklich unerwünscht, dass Teile übrigbleiben.
Und die Luken bekommen ein bisschen Liebe- Polieren von oben und Silikonspray für die Gummidichtungen – auf dass sie ewig dicht bleiben.
Eine Sache geben wir direkt, ohne nachzudenken in fremde Hände: Unser Propeller bekommt ein Kleidchen aus schwarzem Plastik. Denn wenn man den Steg ansieht, so fällt einem auf, dass sich da halbe Korallenriffe dran befinden. Heißt- das Wasser ist äußerst beliebt bei Muscheln und anderem Getier, das so einen Propeller äußerst attraktiv findet. Wir haben einen Faltpropeller. Das hat sehr viele Vorteile- beim Thema Bewuchs aber eben nicht. Denn wenn er nicht läuft faltet er sich zusammen. Wenn sich dann Muscheln etc drauf niederlassen, kann er sich nicht mehr entfalten. Dann haben wir keinen Vortrieb mehr. Um das zu verhindern zieht man einen dunklen Plastiksack über den Propeller- ohne Licht mags auch das Unterwassergetier nicht. Das Thema Wasser und baden in Marinas hatte ich glaube ich schon mal erwähnt- das Tauchen zum Propeller überlassen wir somit gerne dem freundlichen Marinero.
In der Marina sind wir gut angekommen und in der Community wirklich super aufgenommen worden. Es gibt hier wöchentlich Aktivitäten in der Community, zweimal Happy Hour, Yoga, Barbecue, italienisch Kurs und ich habe mir sagen lassen sogar Bridge, Line Dance und Boulenachmittage. Langweilig wird’s da nicht.
Ein temporäres Ende für das Seglerleben, abgelöst vom Marinaleben. Aber auch ein temporäres Ende für die wöchentlichen Berichte – das würde Euch und mich sonst langweilen denke ich. Auch bei straffem Marina-Wochenplan würde es sich doch sehr wiederholen.
Wöchentlich weiter geht es dann im Frühjahr, wenn wir wieder auf Tour sind, dann hoffentlich mit Kurs Richtung Karibik.
Für alle, die auch an Sizilien und unserem Leben hier gerne teilhaben möchten – ich werde in unregelmäßigen und auch etwas längeren Abständen hier weiter berichten, von Ausflügen, tollen Erlebnissen oder aus meiner Sicht spektakulären Begegnungen.
Schon mal Danke, dass ihr uns so zahlreich begleitet habt bis jetzt – wir haben uns unheimlich über die hohen Besucherzahlen auf der Seite und noch viel mehr über jede persönliche Zuschrift gefreut.