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Mallorca - zusammen mit halb Deutschland

Sarah • 16. August 2020

Auf zwei Wochen Mallorca blicken wir jetzt zurück. Wie nahezu jeder Deutsche waren wir beide schon öfter auf Mallorca, und mögen diese Insel sehr gerne. 

Die schönen Buchten, die kleinen Orte am Meer, das malerische Hinterland und auch eben die große Varianz die diese Insel bietet. Man kann hier von Ballermann (gut, ich gebe zu das finde ich jetzt eher nicht so essentiell im Mix), über solide schöne Unterkünfte, tolle Individualangebote bis zum absoluten Super-Highend alles finden. Und alles das lebt in friedlicher Koexistenz auf Mallorca, teils nicht mal weit voneinander entfernt, geht sich dennoch gekonnt aus dem Weg. Nur am Flughafen prallen dann die Welten schonungslos aufeinander. Oder vielmehr es lebte friedlich miteinander bis Corona kam, das jetzt auch die Bierstraße auf dem Gewissen hat. 

Aber durch zahlreiche Besuche in den letzten 20 Jahren war hier für uns weniger das Entdecken neuer Gegenden im Vordergrund, als vielmehr das Treffen von lieben Freunden und Verwandten – auch vor dem Hintergrund dass wir dann ja Europa bald für einige Zeit verlassen wollten. Nicht alle Treffen konnten wir situationsbedingt realisieren leider, aber es war eine sehr schöne Zeit und ich weiß gar nicht wo diese 2 Wochen geblieben sind.

Allerdings haben wir auch festgestellt, dass hier im Wonnemonat August selbst dieses Jahr viel los war – zu viel für uns. Da hilft auch die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit nicht wenn die Strände Handtuch-an-Handtuch gefüllt sind. Jetzt haben wir den Luxus, den Strand außen vor lassen zu können und vom Boot aus zu schwimmen – teils wurde das aber von einer Flut von Jetskis und Powerbooten die direkt an einem vorbeirasen doch in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Ruhe der letzten Wochen für uns doch gewöhnungsbedürftig.

Porto Colom

Wir haben wetterbedingt viel Zeit in der Bucht von Porto Colom verbracht. Diese Bucht ist fast geschlossen und somit vor Wind aber vor allem vor Welle sehr gut geschützt. Und der Ort selbst ist zum einen wirklich malerisch, mit seinen alten Häusern und den neuen schicken Villen am Ortsrand, zum anderen bietet er für Segler an Land fussläufig bestens bestückte Supermärkte und Fischläden. Ein Ort zum Verweilen. 

Cala d`Or

Im schicken Cala d`Or haben wir zwei Marina-Nächte eingelegt, um Freunde zu treffen und der Blue Baloo mal wieder eine dringend benötigte Süsswasserdusche zu gewähren. Leider mussten wir dort beobachten, dass nicht jede Yacht, und vor allem nicht der Catamaran neben uns, von seinen Holding Tanks Gebrauch macht was den Toilettengang betrifft. Näher möchte ich das nicht ausführen- ich war fassungslos. Merker für alle- Nie nie nie in einer Marina schwimmen gehen. 

Cala d`Or gefällt mir vor allem durch die durchweg sehr ähnliche Architektur der Häuser in weiß, mit Rundungen und Bögen – es wirkt leicht arabisch im Stil und hat etwas gemütliches. 

Abends waren wir in der Ca Sa Nau zum Essen – das scheint ein Trend zu sein, die Strandbars auch für richtiges Essen umzufunktionieren. Die Kombination geht absolut auf – leckerer Fisch, mit den Füssen im Sand, unter Pinien im ungezwungenen Ambiente am Wasser. Chiringuito nennt es sich, und war zumindest mir so neu. 

Cala Mondragó

In der Mondragó- Bucht haben wir zwei Nächte vor Anker verbracht, weit draußen vor den anderen Booten. Diese Bucht würde ich absolut empfehlen- sowohl von Land aus, als auch mit dem Boot. Felsen an den Seiten laden zum Schnorcheln ein, das Wasser ist mal wieder türkis. Allerdings auch hier – eher nicht im August. Es sind einfach zu viele Yachten, die auch den nötigen Abstand beim Ankern nicht wahren. Und dazwischen Jetskis und Motorboote, die schon im Ankerfeld Vollgas geben. Die Faszination für Jetskis wird sich mir glaube ich nie erschliessen, und man kann sich sicher sein, die ganze Bucht hasst einen mit diesen Lärmschleudern. Größter Aufreger in der Bucht war aber das Ankermanöver einer Charteryacht. Diese kam erst gegen frühen Abend in die Bucht und oh Wunder es war alles voll. Der Skipper versuchte dann weiter draußen im tiefen Wasser zu ankern, was bei der verfügbaren Kette zum Scheitern verurteilt war. Versuch macht ja manchmal klug. Seine Idee war dann den Anker so lange durch die Bucht über den Grund zu schleifen bis er einen Haltepunkt findet. Den hat er dann auch gefunden- die Ankerkette einer schönen neuen Amel-Yacht. Er zog dann seinen Anker mit dran hängender Amel weiter durch die Bucht, bis das Hupen und Schreien dort von Deck ihn erreichte. Die zwei miteinander verketten  Yachten  drifteten dann in unsere Richtung. Guido sprang daraufhin ins Beiboot um notfalls die Yachten wegschieben zu können, ich habe schon mal den Motor der BB gestartet. Zum Glück haben sich die beiden rechtzeitig entwirren können. Die Crew des Charteres fuhr abschließend rückwärts in Richtung unserer Ankerboje, in Diskussion zum weiteren Vorgehen vertieft. Ich hatte Sorge dass sie unseren Anker auch noch killen. Die Nerven lagen wohl blank- mein zugegebenermaßen lauter Hinweis auf unsere Ankerboje wurde mit Beschimpfung quittiert. Aber immerhin- danach haben sie die Bucht verlassen. Buchtkino beim Sundowner.

Palma oder Sexshop für Segler

Ein Ausflug ins wunderschöne Palma war natürlich auch dabei.

Wir haben einen unglaublich sortierten Yachtausrüster gefunden, was angesichts der Kaliber die da gegenüber im Hafen liegen auch kaum verwunderlich ist. Da geht dem Bootsbesitzer das Herz auf. Ich habe ja in Deutschland auch eine große Affinität zu Baumärkten, kann das aber mühelos auf Yachtausrüster übertragen. 

Von Guidos Begeisterung gar nicht zu reden. Auch sehr toll- dort war es klimatisiert. Tagsüber durch Palma schlendern bei weit über 30 Grad, und dabei durch die Maske Luft anzusaugen war trotz aller schönen baulichen Eindrücke doch leicht schweißtreibend.

Zwischenhalt in der Moli Ca`n Pere - Absolute Empfehlung

Pläne haben gerade eine geringe Halbwertszeit 

Nach zwei Wochen Mallorca ist jetzt Abschied nehmen angesagt – etwas früher als eigentlich geplant, aber die letzten Meldungen vom RKI sind beunruhigend. Wir wollen nicht irgendwo versehentlich festsitzen, oder lange Quarantäne befürchten müssen. Deshalb geht es erstmal nach Menorca und später nach Sardinien- da haben wir ja noch eine Rechnung offen. Wir starten in den Sonnenaufgang von Porto Colom aus, um die 60 Seemeilen bis Menorca bis zum Nachmittag zu bewältigen. Da Italien Spanien inklusive Balearen jetzt auch als Risikogebiet eingestuft hat, brauchen wir einen negativen Covid-Test zur Einreise. Das machen wir noch in Mahón, und dann geht’s los, wieder nach Bella Italia. Verrückte Zeiten.

Bootsarbeiten

Natürlich haben wir auch wieder ein paar Dinge neu gemacht, repariert oder optimiert.

  • Silikonfugen im Bad ziehen, damit das Duschwasser auch in der Dusche bleibt,
  • Ankerlicht wieder auf das neu gekauftes LED Licht umrüsten, zum Strom sparen
  • Aussenborderreparatur outgesourced: Der Motor hat leider so gar keinen Mucks mehr gemacht, und da wir in Cala d`Or in der Marina waren, hat Guido um Hilfe in der dortigen Werft gebeten. Wir hatten etwas Bedenken als der Mechaniker – nachdem er den Vergaser auseinander gebaut, mit in die Werkstatt genommen, wiedergebraucht, und wieder eingebaut hatte - meinte : Das ist jetzt seltsam – das Teil geht da nicht rein, der Auslass ist zu klein. „Ja aber es war ja wohl vorher auch da drin?“ „Ja, eben…“ Nicht sehr vertrauensbildend. Aber – er geht wieder.
  • Ölwechsel beim Aussenbordmotor
  • Einbau des neuen Tankgebers beim Dieseltank

Noch ungelöst: 

  • Unser W-Lan-Verstärker, der sich aus bis zu 6km in ein offenes WLAN einwählen kann, vermeldet nichts mehr. Bei Kontrolle der Steck-USB-Verbindung am Geräteträger sehen wir, dass der Stecker verrostet ist – kein Marinematerial. Zum einen wollen wir das natürlich lösen, zum anderen soll es nicht wieder passieren. Wenn wir einen neuen USB-Stecker anschließen, dann rostet der in der salzigen Luft wahrscheinlich auch. Falls jemand schon mal von USB Steckern aus V4A gehört hat – bitte melden ;-).
  • Der Dude (das SUP) hat ein Loch, und zwar genau an der Naht, an der Kante. Mal sehen wie gut das Reparaturset da an der Kante greift. 5 Jahre Sonne und Salzwasser hinterlassen Spuren.
von Sarah 10. Januar 2022
Um halb sechs Uhr morgens am 08.08.21 machen wir in Cartagena die Leinen los. Nur um sie zehn Minuten später an der Tankstelle wieder festzumachen. Wir füllen nochmal den Dieseltank und alle Kanister. Der Manövrierraum ist etwas enger als gedacht, da ein Fischer wohl dachte, er störe hier nachts niemanden, wenn er an der Tankstelle festmacht. Um halb sieben verlassen wir das geschützte Hafenbecken von Cartagena. Direkt in der Einfahrt passieren wir noch einen kleineren Tanker, dessen Beleuchtung es auch bei uns taghell erscheinen lässt.
von Sarah 5. Januar 2022
Die Belohnung des müden Seglers – Sonnenaufgänge vom Feinsten. Die Crew schaut noch etwas kariert, aber dennoch sind wir begeistert von dem Bild, das sich um uns herum zeigt.
von Sarah 2. November 2021
Seit 2008 ist Alicante Startpunkt und Base des Volvo Ocean Race, mit Ausstieg von Volvo die des "The Ocean Race". Manchen sagt auch noch der ganz alte Name „Whitbread Round the World“ etwas, das seit Anfang der 70er, damals noch von Southampton aus startete. Es ist eine Regatta in mehreren Etappen um die Welt, und gilt als eines der härtesten Rennen, auf Grund der einzelnen Etappen und Jahreszeiten. In 2021 hätte es das erste Mal unter dem Namen „The Ocean Race“ stattgefunden, auf Grund von Corona wurde es aber ins Jahr 2022 verlegt. Irgendwie ja schon passend, dass wir zufällig hier landen… Wir sehen uns natürlich die Base an, aber bis auf zwei aufgebockte Schiffe ist nicht viel zu erkunden. Aber die sind mächtig. Spannend mal so vor einer Open 60 zu stehen. Open ist das richtige Stichwort für das Deck- wenig zum Festhalten…In der Regatta-Szene ist es letztlich ähnlich wie beim Auto-Rennsport: In den Anfängen handelte es sich hier um Schiffe, die auch sonst zum normalen sportlichen Segeln genutzt wurden. Heutzutage sind das reine Rennmaschinen, gewichtsoptimiert, und eigentlich nicht bewohnbar. Außer man hängt gerne bei großer Lautstärke in einer wackeligen unisolierten Minikoje und isst Astronautennahrung. Die körperliche Hygiene lassen wir mal besser ganz außen vor…
von Sarah 1. November 2021
Wir sind sowas von vorbereitet. Das Schiff sowieso, Sicherheitseqipment ist gecheckt und vorbereitet, alle Proviantierungsmöglichkeiten der BB sind ausgeschöpft, ich habe sogar vorgekocht (Danke für den Tipp an Vicky von der IBEX) für den Fall, dass das Wetter längere Aufenthalte unter Deck verhindert. Zu guter Letzt installieren wir noch das Satellitentelefon, in unserem Fall das Iridium GO!. Hierdurch sind wir auf der Strecke auch trackbar wenn die letzten Mobilverbindungen sich verabschieden. Aber vor allem für uns wichtig: Wir können dadurch unterwegs neue Wetterdaten laden. Wir haben fast 500 Seemeilen vor uns, das bedeutet ganz grob mal 5 Tage auf See. Da können sich Wetterlagen verändern. Damit wir uns entsprechend anpassen können, laden wir über Satellit bis zu dreimal täglich neue Wetterdaten. Zwei Tage vor Abfahrt sehen wir uns ein Tutorial von Predict Wind an (das ist unser Wetterdienst, den wir vornehmlich nutzen) zur Installation und Nutzung- fun point: Im Tutorial wird empfohlen die Installation ca 2 Wochen vor Start zu beginnen. Nun, muss jetzt in 48 Stunden klappen. Wir wollten das System nicht früher aktivieren, da die monatliche Nutzung mit 150 Euro schon happig ist. Aber es klappt auch- das System ist wirklich einfach zu bedienen.
von Sarah 14. August 2021
Wir verlassen die Asinara Insel und steuern eine ganz besonders schöne Stadt im Nordwesten an- Castelsardo. Ein mittelalterliches Städtchen, umgeben von einer trutzigen Burganlage. Solche Orte sind tatsächlich rar auf Sardinien, meist gibt es doch kleinere Dörfchen, selten mal eine Stadt, die auf so viele Jahre zurückblicken kann.
von Sarah 2. August 2021
So langsam sind wir im Nordwesten Sardiniens angekommen. Zwischen der Costa Paradiso und dem Golfo di Asinara liegt Isola Rossa, benannt nach der kleinen vorgelagerten Insel und den rosafarbenen Granitfelsen. Die dortige Marina ist für zwei Tage unser Ort der Wahl. Ende Juni sind wir hier noch fast alleine, und genießen das beschauliche Fischerdorf. Auch wenn die Haupteinkommensquelle mittlerweile eher der Tourismus sein dürfte, so gibt es doch noch einige auch kleinere Fischerboote, die rege im Einsatz sind. Entsprechend schüttelt es uns immer wieder durch, gerne frühmorgens, wenn der Schwell der vorbeifahrenden Boote uns trifft.
von Sarah 25. Juli 2021
Wir kommen jetzt langsam in den Bereich der Costa Smeralda, im Nordosten Sardiniens. Dieser Küstenabschnitt, der sich vom Großraum Olbia über die Maddalena-Inseln bis nach Palau im Norden erstreckt ist berühmt-berüchtigt für die Reichen und Schönen, für Stars und Sternchen. Porto Cervo haben viele schon mal gehört, Puff Daddy (heißt er grad so, kennt den noch einer?) urlaubt hier genauso gerne wie Beyoncé oder Leonardo di Caprio. Wie es bei den heutigen Influencern aussieht, da muss ich leider passen- ob da außer Dubai noch was anderes in Frage kommt. Zuletzt erlangte dieser Teil Sardiniens traurige Berühmtheit, da u.a. die ansässige Discothek (Club..) von Flavio B. sich für Sardinien letztes Jahr zum Supergau im Sinne von Corona-Superspreader-Location entwickelte. Gegründet wurde die Costa Smeralda übrigens komplett auf dem Papier- Agha Kahn und weitere potente Geschäftsmänner seiner Zeit taten sich Anfang der 60er Jahre zusammen, kauften einigen Schäfern die 50 km Küste für einen Apfel und ein Ei ab und gründeten das Consorzio Costa Smeralda. Dieses entwickelte die wunderschöne einsame Küstenregion zum hochklassigen und hochpreisigen Touristenmagnet – allerdings unter strengen Auflagen. Jedes Immobilienprojekt musste durch das Consorzio genehmigt werden, es musste im eigens neu entwickelten mediterran-sardischen Stil und unter Verwendung lokaler Ressourcen gebaut werden. Zudem durfte die Höhe der Gebäude die der Bäume nicht überschreiten. Dadurch wurde zwar zum einen eine ganze Küste künstlich entwickelt – der Ort Porto Cervo zum Beispiel ist auch vom Consortium gegründet worden. Und der ein oder andere Nachfahr der besagten Schäfer wird sich heute noch ärgern über die erzielten Grundstückspreise. Zum anderen aber wurde so verhindert, dass in der Entwicklung von Sardinien Hochhausbettenburgen entstanden. Es gibt ja an den mediterranen Küsten Europas leider genug schlechte Beispiele aus den 60ern und 70ern Jahren, die zeigen wie es sonst aussehen könnte.
von Sarah 18. Juli 2021
Segeln wohin Wind und Welle einen tragen – hört sich super an. Wenn man sich das aber etwas genauer anschaut stellt man schnell fest, dass das ein romantisches Bild ist – aber eben halt auch nur ein Bild. Im Großen würde das ja zum Beispiel heißen, dass man wie wir in südlichen Sizilien, in Licata startet und je nach Wind in Griechenland, Tunesien, Malta oder -mit viel Glück- in Sardinien landet. Und in den meisten Fällen will man ja irgendwo hin. Oft noch innerhalb einer bestimmten Zeit. Wir zumindest wollen die Ostküste Sardiniens entlang segeln. Dafür benötigen wir den Wind aus der richtigen Richtung – alles was nicht Nord- Nord-West oder Nord-Ost ist, ist super. Zudem hätten wir gerne den Wind nicht zu schwach (wir wollen ja nicht motoren), und aber auch nicht zu stark (keine Lust auf Sturm im unbekannten Gebiet). Ach ja und dann bräuchten wir so in ca. 6-8 Stunden Entfernung noch einen geschützten Ankerplatz, der nicht zu flach, nicht zu tief ist, bitte sandigen Untergrund, der uns durch einen Hügel aus der vorherrschenden Windrichtung schützt und der gegen einlaufenden Schwell geschlossen ist. Oder alternativ bei viel Wind eine Marina, die ausreichend geschützt ist und die nötige Tiefe für unser Boot hat.Als Segelboot geht es unter Wasser noch über 2 Meter weiter bei uns. Da man sich die Bedingungen nicht wünschen kann, setzt das alles viel Planung vorraus, mit Hilfe von Wetterapps, Küstenhandbüchern und Kartenmaterial. Die richtige Planung entscheidet über gut schlafen oder besorgt wach bleiben, motoren oder segeln, bleiben oder aufbrechen. Und so heisst es oft irgendwo warten, um den nächsten Streckenabschnitt gut meistern zu können. Auch mal einen Ort auslassen, weil der bei den Windbedingungen gerade nicht passend ist. Dennoch müssen wir immer wieder umplanen, manchmal sehr spontan, und uns eine neue Lösung suchen, eine neue Bucht, eine Marina… Das ist ein interessanter, lehrreicher und auch wirklich ganz neuer Grad an Fremdbestimmung. Durch das Wetter, unbestechlich, unverhandelbar, auch durch Charme nicht beizukommen. Und oft schlecht einschätzbar und wechselhaft in seinen Launen. Dabei ist wie oben beschrieben beim Segeln das Wetter essentiell. In einem Masse wie man es sonst nicht kennt. Zum Ankommen, für den Komfort, aber auch für die eigene Sicherheit und die des Bootes.
von Sarah 11. Juli 2021
S izilien verschwindet im Kielwasser… Auch wenn diese größte Insel des Mittelmeers wunderschön ist – für uns hatte sie zuletzt den Beigeschmack des Festhängens, der Zwangspause über diesen Corona-Winter. Deshalb fühlt es sich an wie ein Befreiungsschlag als wir Ende Mai endlich Richtung Sardinien starten können. Ein ganzer Tag, eine Nacht und nochmals ein halber Tag komplett auf See liegen vor uns. Die Strecke kennen wir jetzt schon, sind wir sie ja letztes Jahr hin und – ungeplant – auch wieder zurück gesegelt.
von Sarah 4. Juli 2021
Wir laufen Sciacca auf unserem Weg gen Westen an, da die sizilianische Südküste nicht unbedingt ein Ankerparadies ist, und wir nicht direkt zum Saisonstart an einem ungeschützten Strand den nächtlichen Schwell genießen wollen. Die Marina ist recht klein, aber hat gute Kritiken. Deshalb haben wir bereits aus Licata einen Platz dort telefonisch reserviert. Da wir auch tanken wollen und das Hafenbecken recht seicht wirkt, fragen wir per Whattsapp nochmal nach, ob es auch an der Tankstelle tief genug ist – Kein Problem, über 5 Meter ist die Antwort. Beim Einlaufen in den Hafen legen wir zuerst an der Tankstelle an- mein erster Anleger der Saison, die Anspannung ist also groß.
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